Kleine Hagia Sophia
Die Kirche der Heiligen Sergios und Bakchos in Istanbul
Einst als Kirche der Heiligen Sergios und Bakchos geweiht, steht die Kleine Hagia Sophia in Istanbul als schlichtes, aber beeindruckendes Beispiel byzantinischer Architektur. Ihr eleganter Baustil und ihre kunstvollen Details zeugen von einer reichen Vergangenheit, die tief in der Geschichte der Stadt verwurzelt ist.
Geschichte der Kleinen Hagia Sophia
Im Jahr 526, unter der Leitung von Kaiser Justinian, wurde der Grundstein für die Kleine Hagia Sophia gelegt. Dieses bescheidene Gebäude diente nicht nur als eigenständiges Gotteshaus, sondern auch als architektonische Inspirationsquelle für die prachtvolle Hagia Sophia, die heute als eine der bedeutendsten Kirchen des frühen Christentums gilt. Schließlich verkörperte die Hagia Sophia die kühne Vision, die mit dieser kleinen Kirche begonnen hatte.
Kleine Hagia Sophia Moschee
Namensgebung
Die Namensgebung der Kirche zu Ehren der Heiligen Sergios und Bakchos geht auf eine überlieferte Legende zurück. Gemäß dieser Überlieferung wurde Justinian der Große während der Regierungszeit seines Onkels Justinus I. des Hochverrats beschuldigt. Die Heiligen Sergios und Bakchos sollen dem Onkel Justinus im Traum erschienen sein, um Justanians Unschuld zu bezeugen.
Daraufhin wurde Justinian freigelassen, er erhielt seinen Titel zurück und versprach, eine Kirche zu Ehren der Heiligen zu bauen, falls er zum Kaiser ernannt würde. Als Zeichen seiner Dankbarkeit ließ er nach seinem Aufstieg auf den Thron diese Kirche zu Ehren von Sergios und Bakchos erbauen.
Die Heiligen Sergios und Bakchos
Nach christlicher Überlieferung waren Sergios und Bakchos Offiziere in der römischen Armee an der syrischen Grenze. Weil sie Christen waren, weigerten sie sich, dem heidnischen Gott Jupiter zu opfern, und zogen dadurch den Zorn des römischen Kaisers Maximianus auf sich.
Infolgedessen wurden sie als Strafe entkleidet, mussten Frauenkleider tragen und wurden durch die Straßen geführt. Nach ihrer brutalen Geißelung in Resafa (heutige Ruinenstadt im Norden Syriens) starb Bakchos. An Sergios' Füße wurden Bretter genagelt, auf denen er gezwungen wurde zu gehen, bevor er schließlich enthauptet wurde.
Nach der Eroberung Konstantinopels
Nach der Einnahme von Konstantinopel im Jahr 1453 durch Türken blieb die Kirche von Sergios und Bakchos vorerst als christliches Gotteshaus bestehen, bis sie 1504 von Hüseyin Aga, dem Leiter der Torwächter des Bâbüssaâde („Tor der Glückseligkeit“) im Topkapi-Palast, in eine Moschee umgewandelt wurde.
Dabei wurden Portiken und eine Madrasa (Lehreinrichtung) hinzugefügt. Schließlich wurde der Hüseyin Aga im Hof der Kleinen Hagia Sophia beigesetzt, wo sein Grabmal noch heute zu sehen ist. Heute dient die Kleine Hagia Sophia unter dem Namen „Küçük Aya Sofya Camii“ als Moschee.
Das Grabmahl von Hüseyin Aga
Architektur der Kleinen Hagia Sophia
Aufgrund der auffälligen Ähnlichkeiten mit der Hagia Sophia besteht die Annahme, dass die gleichen Architekten, Anthemios von Tralleis und Isidor von Milet, für die Planung der Sergios- und Bakchos-Kirche verantwortlich waren.
Es wird spekuliert, dass die Architektur eine gewisse Art von Vorübung für die Errichtung der Hagia Sophia darstellte, welche als die größte Kirche des byzantinischen Reiches gilt. Allerdings unterscheidet sie sich in architektonischen Details erheblich von der Hagia Sophia, und die Annahme, dass sie lediglich eine verkleinerte Version davon sei, wurde größtenteils widerlegt.
Das Innere der Kleinen Hagia Sophia
Kleine Hagia Sophia Innenansicht
Die Kirche zeichnet sich durch einen oktogonalen Grundriss aus, wobei die Zentralkuppel auf Wänden ruht, die keine exakte Rechteckform bilden. Die auffällige geometrische Anordnung der Kleinen Hagia Sophia besteht aus einem zentralen Raum mit einer achteckigen Kuppel, der geschickt in ein unregelmäßiges Viereck mit inneren Ecknischen integriert ist. Diese markante Struktur verleiht der Kirche eine einzigartige ästhetische Ausstrahlung.
Im unteren Bereich der Kirche befinden sich 16, und im oberen 18 grüne und rote Porphyr-Säulen. Ein Fries, der als ein schmaler Streifen das Gebäude umläuft, trennt die beiden Etagen. Die Inschrift auf dem Fries ist dem Kaiser Justinian und seiner Frau Theodora gewidmet: „Unser heiliger Justinian, der die Frömmigkeit förderte, und von Gott gekrönte Theodora“. Die Säulenkapitelle sind korbförmig und tragen ebenfalls die Monogramme der beiden Herrscher.
Korbförmiges Säulenkapitel
Die Kleine Hagia Sophia ist ein beeindruckendes Beispiel für die byzantinische Architektur und ein wichtiges Zeugnis für die Geschichte Istanbuls. Sie ist ein Muss für jeden, der sich für diese faszinierende Stadt interessiert.
Kleine Hagia Sophia Öffnungszeiten
Täglich geöffnet
Öffnungszeiten:
Winter: 1 Oktober bis 31 März8:30 bis 17:00 Uhr
Sommer: 1 April bis 30 September
8:30 bis 19:00 Uhr
Schließtage:
Religiöse Feiertage:- Der erste Tag des Ramadanfestes
- Der erste Tag des Opferfestes
Öffnungszeiten in Istanbul
Sehenswürdigkeiten in der Nähe der Kleinen Hagia Sophia
In der Nähe der Kleinen Hagia Sophia gibt es weitere Sehenswürdigkeiten, die Sie in 5 bis 10 Minuten zu Fuß erreichen können.
Die Sehenswürdigkeiten in Sultanahmet - Istanbul
Wo ist die Kleine Hagia Sophia in Istanbul?
Die Kleine Hagia Sophia befindet sich in Sultanahmet, in der Nähe der Blauen Moschee und des Hippodroms.
Die nächstgelegene Straßenbahnstation „Sultanahmet“ (Linie T1) befindet sich etwa 15 Gehminuten von der Kleinen Hagia Sophia entfernt.
Wie kommt man zur Kleinen Hagia Sophia?
Vom Taksim-Platz: Mit der Standseilbahn nach Kabataş. Dann die Straßenbahn nach Sultanahmet (Linie T1).
Altstadt Hotels: Mit der Straßenbahn nach Sultanahmet (Linie T1).
Hotels der asiatischen Seite Istanbuls: Mit öffentlichen Fähren nach Eminönü. Dann die Straßenbahn nach Sultanahmet (Linie T1).